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Schilddrüse und Schwangerschaft

Schilddrüsenhormone sind nicht nur wichtig für das Wohlempfinden der werdenden Mutter sondern auch für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes.

Das Schwangerschaftshormon βHCG stimuliert die Produktion von Schilddrüsenhormonen, dabei sinkt der TSH Wert ab, das ist vor allem während der ersten Schwangerschaftswochen normal und nur bei wenigen Frauen fällt der Wert unter die Normgrenze ab. Wichtig zu beachten ist, dass sich der Grenzwert in  der Schwangerschaft verändert.

Obwohl die Schilddrüsenhormone nur in sehr geringem Ausmaß durch die Plazenta gelangen, kann die mütterliche Schilddrüse in den ersten Wochen das Kind mitversorgen, bis es selbst mit der Hormonproduktion beginnt.

Sollten sie Schilddrüsenmedikamente einnehmen, nehmen sie diese bitte unbedingt weiter ein und vereinbaren Sie einen Termin in der Ordination, damit die Dosis angepasst werden kann.

Jod

Der Jodbedarf in der Schwangerschaft steigt, weil mehr Hormone gebildet werden müssen.

Die Kindliche Schilddrüse kann ab der 10. – 12. SSW Jod aufnehmen und auch schon selbst, in geringem Ausmaß, Hormone produzieren. Ab ca. der 20. Woche beginnt der Regelkreis zur Steuerung der Hormonproduktion zu reifen und ist einige Wochen nach der Geburt voll funktionsfähig.

Schwangere Frauen sollten zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung etwa 100µg Jod einnehmen, dies gilt auch bei Hashimoto Thyreoiditis. Nur im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) aufgrund eines Morbus Basedow oder gutartigen Schilddrüsenknoten (autonomes Adenoms) wird die zusätzliche Jodaufnahme nicht empfohlen.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und Schwangerschaft

Eine Hypothyreose kann bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft verschiedene Probleme verursachen:
• die Fruchtbarkeit ist herabgesetzt
• es kann zu Aborten oder Frühgeburten führen
• Die Schilddrüsenfunktion der Mutter ist wichtig für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes.

Daher sind gerade in der Schwangerschaft die Medikamenteneinstellung und regelmäßige Kontrollen notwendig.

Ein TSH Screening wird bei den Mutterkindpass-Untersuchungen standardmäßig durchgeführt.

Ich empfehle eine genaue Untersuchung in meiner Praxis bei:
• manifest oder latenter Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
• vorbestehenden Schilddrüsen Erkrankungen
Schilddrüsen-Antikörper Erhöhung
• unerfülltem Kinderwunsch
Schilddrüsenunterfunktion Symptomatik
• früherem Abort oder Fehlgeburt
• Autoimmunerkrankungen (z.B. Diabetes Typ I, Vitiligo)

Wenn eine Schilddrüsen Erkrankung besteht, führe ich in der Schwangerschaft regelmäßige, wenn nötig engmaschige Kontrollen durch. Schilddrüsen-Medikamente müssen unbedingt weiter eingenommen werden, im Rahmen der Kontrollen wird die Dosis angepasst.

 

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und Schwangerschaft

Ein Abfall des TSH zu Beginn der Schwangerschaft ist völlig normal. Nur wenige Frauen entwickeln tatsächlich eine latente oder manifeste Unterfunktion.

Eine Hyperthyreose kann verschiedene Probleme verursachen:
• die Fruchtbarkeit ist herabgesetzt
• in der Schwangerschaft kann es u.a. zu Aborten oder Frühgeburten führen
• die Schilddrüsen Funktion ist wichtig für die geistige Entwicklung des Kindes 

Daher sind gerade in der Schwangerschaft regelmäßige Kontrollen notwendig.

Ein TSH Screening wird bei den Mutterkindpass Untersuchungen standardmäßig durchgeführt.

Ich empfehle eine genaue Untersuchung in meiner Praxis bei:
• manifest oder latenter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
• vorbestehenden Schilddrüsen-Erkrankungen
Schilddrüsen-Antikörper Erhöhung
• positiver Familien Anamnese
• unerfülltem Kinderwunsch
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) Symptomatik
• früherem Abort oder Fehlgeburt

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist die Differentialdiagnose zwischen der Schwangerschafts-Hyperthyreose und einer Überfunktion bei Morbus Basedow oder einer funktionellen Autonomie wichtig, Ein Morbus Basedow, kann auch in der Schwangerschaft oder der Zeit nach der Entbindung (postpartal Phase) wiederkehren (rezidivieren) oder auch neu auftreten.

Schilddrüsen-Medikamente (Thyreostatika) gelangen durch die Plazenta zum Kind, daher wird bei der Therapie der Mutter die kindliche Schilddrüse mitbeeinflusst. Daher untersuche ich, ob die Einnahme von Medikamenten notwendig ist. In jedem Fall sind engmaschige Kontrollen nötig.

Schilddrüsenknoten während der Schwangerschaft

Schon bekannte, gutartige Schilddrüsenknoten werden auch in der Schwangerschaft weiter kontrolliert wie bisher allerdings wird man aufgrund der Strahlung auf eine Szintigraphie verzichten.

Wenn ein neuer Schilddrüsenknoten bemerkt, oder im Rahmen einer Mutterkindpass-Untersuchung diagnostiziert wird, sollte er mittels Ultraschall und evtl. Feinnadelpunktion abgeklärt werden und wenn nötig während der Schwangerschaft regelmäßig kontrolliert werden. Auch in diesem Fall wird auf eine Szintigraphie wegen der Strahlung verzichtet.

Im Zuge der Untersuchungen werde ich die therapeutischen Möglichkeiten in Anbetracht der Schwangerschaft eruieren. Eine Operation wird bei gesichertem Schilddrüsen-Krebs durchgeführt, aber auch hier wird individuell der richtige Zeitpunkt gewählt.

Durch fortschreitende Vermehrung des Bindegewebes (Fibrosierung) entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Kropf in der Schwangerschaft durch Jodmangel

In Jodmangelgebieten wie in Mitteleuropa kann sich die mütterliche Schilddrüse während der Schwangerschaft vergrößern, das liegt daran, dass der Jodbedarf steigt.

Daher und vor allem für die gute Entwicklung des Kindes ist die ausreichende Jodversorgung der werdenden Mutter wichtig. Es wird empfohlen zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung etwa 100µg Jod täglich einzunehmen.

Die Zeit nach der Geburt - Postpartal Phase

Nach der Geburt sinkt der Schilddrüsen-Hormonbedarf wieder ab. Schwankungen der mütterlichen Schilddrüsenfunktion sind nicht ungewöhnlich, aber auch hier sind Kontrollen notwendig, um die Medikamentendosis anzupassen.

In der postpartal Phase können sich auch Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse verschlechtern, oder sogar ausgelöst werden, die richtig erkannt und entsprechend behandelt werden müssen.

Dem neugeborene Baby wird etwa am 3. Lebenstag Blut an der Ferse abgenommen und der TSH Wert bestimmt. Dieses sogenannte Neugeborenen Screening ist in Österreich seit vielen Jahren etabliert, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

 

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